Spezielle Aspekte der mittleren Führungsebene
Aufgabe der mittleren Führungebene ist die Vermittlung zwischen
oben und unten.
- Die mittlere Führungsebene hat die Erwartungen und Vorgaben
der Leitung an die Basis zu vermitteln.
- Gleichzeitig vermittelt sie die Erwartungen und Wünsche der
Basis an die Leitung.
- Sie selbst befindet sich damit notwendig in einer
gespaltenen Loyalität:
- Ohne Unterstützung durch die Leitung ist ihr
Handlungsspielraum sehr begrenzt und letztlich ihr Arbeitsplatz gefährdet.
- Ohne Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter an der
Basis kann sie ihre Aufgabe nicht erfüllen und ist auch die
Aufgabenerledigung der Institution gefährdet.
Auf gleicher Hierarchie-Ebene besteht eine vorgegebene
Konkurrenz um begrenzte Ressourcen.
- Die Ressourcen der Institution (vor allem Finanzmittel und
Stellenprozente) sind von den politischen Entscheidungsinstanzen
- nicht immer nach fachlichen Kriterien - vorgegeben und deshalb
immer begrenzt.
- Selbst wenn die Ressourcen von der Leitung intern nach
fachlichen Gesichtspunkten zugeteilt werden, sind die Kriterien
dafür oft nicht eindeutig und verhandelbar.
- In der - oft auch informellen - Verhandlung um die
verfügbaren Ressourcen stehen die Vertreter der
Einzelbereiche (= der mittleren Führungsebene) zu einander in
direkter Konkurrenz: "Was du bekommst, kann ich nicht bekommen."
- Deshalb beinhaltet die Kooperation der Bereiche und ihrer
Vertreter unter einander immer auch eine strategische
Komponente: "Wie erreiche ich mehr für meinen Bereich?"
Die Stellung der mittleren Führungsebene ist damit notwendig
verbunden mit einer gewissen Isolation.
- Daraus folgt, dass ein Vertreter der mittleren
Führungsebene sich fast unumgänglich in einer gewissen Isolation
erleben muss:
- Die Leitung erwartet die Durchsetzung ihrer Vorgaben,
denen die Basis nicht notwendig folgen will oder kann.
- Die Basis erwartet die Erfüllung ihrer Erwartungen,
denen aber die Leitung nicht unbedingt entsprechen kann oder
will.
- Die KollegInnen der anderen Bereiche wollen ein
möglichst grosses "Stück vom Kuchen" für ihren Bereich, was
man selbst ebenfalls will.
Um der eigenen Funktion gerecht werden zu können, ohne dabei
auszubrennen, ist es notwendig, mit diesen Zusammenhängen bewusst
und reflektiert umzugehen.
- Ein Burn-out ist oft die Konsequenz daraus, wenn zu lange
etwas erreicht werden soll, das nicht erreichbar ist, und wenn die
objektiven Umstände, die einen daran hindern, nicht wahrgenommen
oder ignoriert werden.
- Coaching kann helfen, einen Schritt zurück zu gehen und die
eigene Situation aus einem anderen Blickwinkel in ihren
Zusammenhängen wahrzunehmen.
- Dazu gehört auch ein Blick auf die eigenen blinden
Flecken: "Was trage ich selbst dazu bei, dass es sich so und
nicht anders entwickelt hat?"
- Danach kann es möglich werden, neue Weisen des Umgangs damit
einzuüben.
- Coaching in Anspruch zu nehmen, ist auch ein Schritt aus der
Isolation, die die beruflichen Situation oft prägt.
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